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Meilenstein für den internationalen Gewässerschutz - Lachse können am Haringvlietdamm (NL) wieder in Rhein und Maas aufsteigen

Ab 15. November 2018 ist der Weg für aus der Nordsee in die Flüsse Maas und Rhein aufsteigende Lachse bei ausreichendem Abfluss wieder offen. Sie können ihre Heimatgewässer wieder erreichen, um sich natürlich zu vermehren. Ein Tor oder mehrere stehen – je nach Wasserführung - ab jetzt am Haringvlietdamm (südlich von Rotterdam) auch bei Flut offen. Erstmals seit 50 Jahren… Der Damm war 1971 zum Schutz gegen Sturmfluten errichtet worden.

Meilenstein für den internationalen Gewässerschutz - Lachse können am Haringvlietdamm (NL) wieder in Rhein und Maas aufsteigen

Pressemitteilung der IKSR vom 15. November 2018

Ein wichtiger Meilenstein für die beiden Flüsse und für die internationale Rheinschutzkommission und die internationale Maaskommisison. In beiden Kommissionen laufen umfassende Aktivitäten, Fischlebensräume wieder aufzuwerten und besser miteinander zu vernetzen. Ökologisch intakte Gewässer sind auch widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und seinen Auswirkungen.

Weitere Informationen
Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR)
Anne Schulte-Wülwer-Leidig
Tel.: ++49 151 17520589
 

Umweltverbände machen weiter Druck

Von der teilweisen Öffnung der Haringvlietschleusen und einer Beschwerde bei der EU erwarten die Umweltverbände (mit SFV), dass der politische Druck aus Europa auf EDF und das Bundesverkehrsministerium wächst, längst beschlossene Maßnahmen zur Durchgängigkeit auch in Frankreich und Deutschland umzusetzen.

„Die teilweise Öffnung der Haringvlietschleusen am heutigen Tag ist ein Beleg dafür, dass sich beharrliches und Engagement für den Natur- und Umweltschutz lohnen“ so Jörg Lange vom AK Regiowasser in Freiburg im Breisgau. Denn seit Jahrzehnten befindet sich die teilweise Öffnung der Haringvlietschleusen auf der langen Maßnahmenliste von Umweltverbänden und der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR). Zuletzt 2010/2011 stand das Projekt nochmals auf der Kippe, und nur massiver politischer Druck aus den Rheinanliegerstaaten gibt heute Grund zum Feiern.

„Nun sollte auch Frankreich bei den großen Herausforderungen am Oberrhein, wie dem Bau von Fischpässen und damit der Durchgängigkeit des Rheins insbesondere für Wanderfische wie dem Lachs endlich nachziehen“ sagt Roberto Epple vom European Rivers Network.

Umweltverbände haben bei der EU-Kommission Beschwerde eingereicht

Die EU-Kommission soll veranlasst werden, ein Vertragsverletzungsverfahren gegenüber der Französischen Republik wegen Missachtung der WRRL einzuleiten. Zudem behalten sich die die  Umweltverbände vor, in Brüssel wegen dem mangelnden Elan des Bundesverkehrsministeriums beim Bau von Fischtreppen ebenfalls ein Vertragsverletzungsverfahrens gegenüber Deutschland zu beantragen.

Hintergrund

Der Haringvlietdamm (erbaut zwischen 1956 und 1970) ist einen Kilometer lang und verbindet die Inseln Voorne-Putten und Goeree-Overflakkee bei Rotterdam. Die Haringvlietschleuse ist das Sperrbauwerk in diesem Damm zwischen Nordsee und dem Haringvliet und eines von insgesamt dreizehn Sturmflutwehren, den Deltawerken. Sie sorgt dafür, dass der Wasserstand im Haringvliet und den dazugehörenden Flüssen konstant bleibt und schützt dadurch das Hinterland gegen Hochwasser aus dem Meer. Bei Ebbe werden 70% des Flusswassers aus dem Rhein und der Maas durch die Schleuse abgeführt. Aus diesem Grund nennt man die Haringvlietschleuse auch den Wasserhahn Europas.

Bisher trennen die Schleusen das Haringvliet von der Nordsee ab. Dadurch gibt es im Haringvliet Süßwasser und kaum Gezeiten. Ab dem 15.11. 2018 bleiben die Schleusen nun einen Spalt offen und der Austausch von Süß- und Seewasser im Haringvliet und die Wanderung von Tieren, wie z.B. dem Lachs, zurück in den Rhein wird damit wieder ermöglicht.

Für die Öffnung der Haringvlietschleusen für Wanderfische und für die notwendigen Begleitmaßnahmen haben die Niederlanden 55 Mio. Euro bereit gestellt.

Pressemitteilung der IKSR

Pressemitteilung der Umweltverbände und SFV

Beschwerde an die EU-Kommission

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